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„Diakonisches Werk leistet wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft“

Pfarrer Alexander Eckes, Eckard Acker, Birgit Mengel, Superintendentin Astrid Peekhaus und MdL Dr. Helmut Martin (von lins nach rechts)

Bad Kreuznach. Die Arbeit der Beratungsstellen des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis An Nahe und Glan (DW) ist für den Landtagsabgeordneten Dr. Helmut Martin „ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft“. Zusammen mit  Landrätin Bettina Dickes informierte er sich vor Ort über die vielfältigen Angebote des DW. Dessen Geschäftsführer Eckard Acker stand im Gespräch mit den Fachberatern Gabriela Asunis, Birgit Mengel und Norbert Baier zur Verfügung. Auch die Superintendentin des Kirchenkreises Astrid Peekhaus und der Vorsitzende des Synodalen Fachausschusses Diakonisches Werk Pfarrer Alexander Eckes freuten sich über das Interesse der beiden Politiker. 

Die Mitarbeiter der Beratungsstellen des DW helfen in vielfältigen Lebenskrisen und unterschiedlichsten Notlagen. Im Jahr 2017 konnten sie in 1560 Fällen mit Rat und oft auch mit Tat den Menschen zur Seite stehen. Davon gab es alleine in der  Schuldnerberatungsstelle 546 Fälle bei durchschnittlich zwei Neuanmeldungen pro Tag. Die Schwangerenberatungsstelle bearbeitete im vergangenen Jahr 392 und die Familien-, Erziehungs-, Paar- und Lebensberatungsstelle 467 Fälle. Die sozialpädagogische Familienhilfe konnte in 31 Fällen Hilfe leisten und der Betreuungsverein führte 124 rechtliche Betreuungen. Darüber hinaus wurden auch Präventionsveranstaltungen angeboten, an denen fast 400 Personen teilnahmen. Insgesamt konnte so mehr als 2000 Menschen in unserer Region Beratung und Hilfe angeboten werden.

Oft dauert es eine gewisse Zeit, bis die Ratsuchenden ihre Hemmschwelle überwinden. „Meist dauert es sehr  lange, bis die Menschen sich nicht mehr anders zu helfen wissen und sie sich dann erst an uns wenden“, sagte Norbert Baier. Er berichtete aus der Schuldnerberatung, dass die Stromrechnungen aus den Hartz-IV-Regelsätzen häufig nicht mehr bezahlt werden können. „Diese müssten entsprechend den enorm gestiegenen Strompreisen  angepasst werden“, forderte er.

Eckard Acker betonte: „Im vergangenen Jahr hatten wir bei der Schwangerschaftskonfliktberatung die höchste Zahl seit Bestehen der Beratungsstelle.“ Die Fachkräfte beraten und informieren ergebnisoffen,  aber „mit einer klaren Stimme für das ungeborene Leben“, wie Beraterin Birgit Mengel erläuterte. Im Jahr 2017 kamen 206 Frauen zur Schwangerschafts-konfliktberatung, die Voraussetzung für einen möglichen Schwangerschaftsabbruch ist. In diesem Zusammenhang betonte die Landrätin Bettina Dickes: „Keine Frau trifft diese Entscheidung leichtfertig!“ In der aktuellen Diskussion um den Paragrafen 219a fehlt den Fachleuten des DW die Sachlichkeit. Eckard Acker sieht zur Zeit einen Prozess der Polarisierung. „Entweder wird das Thema Abtreibung auf der einen Seite dämonisiert, oder von der anderen Seite bagatellisiert“, stellte er fest. Die Aufgabe der Beraterinnen des Diakonischen Werkes liege nicht darin, andere Menschen zu verurteilen, sondern es gehe ihnen immer darum,  mit den  Betroffenen die bestmöglichen Lösungswege für ihre Lebenssituation zu erarbeiten.

Die Superintendentin des Kirchenkreises Astrid Peekhaus dankte den Politikern dafür, „dass sie die Bereitschaft haben, die Arbeit wahrzunehmen.“ Ihr ist es wichtig, dass man im Gespräch bleibt. Dr. Helmut Martin betonte, dass der Termin im Diakonischen Werk für ihn sehr informativ und fruchtbar gewesen sei. „Sie leisten hier einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft“, betonte er, „denn es sind immer Notfälle“, wenn Menschen sich an das DW wenden. Die Zivilgesellschaft sei gefordert,  Gerechtigkeitslücken zu schließen, die sich bei der Umsetzung der Gesetzgebung im Alltagshandeln zwangsläufig ergäben.

 

15.10.2018 – Peter Dietz